Scheidungen stehen beispielsweise ganz oben in der Liste der Veränderungen, die den Menschen am meisten zu schaffen machen. Trennungen sind somit bereits vorweggenommen etwas, was man nicht so einfach nebenbei bewältigen wird. Ob man nun miteinander verheiratet war oder nicht besitzt in Hinblick auf einen Trennungsschmerz keine Relevanz, denn jede Trennung tut weh. Sicher mag es Ausnahmen geben, doch im Allgemeinen tun Trennungen jeder Art weh und das sogar auch dann, wenn sie ggf. eigenmächtig vollzogen wurden. Ich möchte dir einmal erläutern, was bei einer Trennung u.a. innerlich geschieht und weshalb dir die Trennung von deinem Ex-Partner oder von deiner Ex-Partnerin ggf. so schwer fällt.
Die roten Schnüre könnten also für folgendes stehen:
Nun erfolgt eine Trennung beider Menschen & alle Schnüre werden sozusagen voneinander "abgeschnitten."
Menschen können durch den leiblichen Tod oder eine Trennung auseinander gerissen werden.
Die Abbildung zeigt, dass bei einer Trennung von den zuvor über die Schnüre miteinander verbundenen Personen, sich nun alle Schnüre schlagartig wirr in der Luft befinden. Sie wurden radikal durchtrennt. Alles, was einst irgendwo untergebracht war (jede einzelne Schnur), schwebt nun frei umher und weiß nicht so richtig wohin. Durch diese Orientierungslosigkeit können sich diffuse Ängste und Sorgen bilden. Sie werden überaus verstärkt wahrgenommen, wenn zuvor viele Schnüre an der anderen Person „festgemacht“ wurden, die nun nicht mehr "da" ist. Insbesondere auch dann, wenn es unbewusste Schüre (grün) gab, denn vielleicht haben bereits einige der blauen Schnüre wieder ihren Platz gefunden, doch die grünen schwirren noch immer umher, da diese extrem viel Zeit benötigen.
Zerbricht die Wirklichkeit, wie wir sie kennen, dann fallen Sicherheit und Ordnung ins Chaos. Es muss eine neue Sicherheit, eine neue Ordnung hergestellt werden und hier liegt die Herausforderung. Der Verlust der geliebten Person schmerzt zusätzlich. (Ob es bei dir so ist, weiß ich natürlich nicht, doch im Allgemeinen verlaufen Trennungen von toxischen Partnern mit einem unglaublichen Schmerz. (Nämlich dem des inneren Kindes; der unbewussten Anteile in dir.)
Die zweite Herausforderung besteht darin, die neue Wirklichkeit zu akzeptieren und den Widerstand aufzuheben, dass man sich einst doch alles anders gewünscht hatte. Die Dinge (nicht nur der Partner, sondern ein ganzer Lebensentwurf) waren anders geplant und sind nun verloren. Man befindet sich plötzlich in einer Wirklichkeit, die man sich nie gewünscht hatte und von der man die gedacht hätte, dass man sich jemals in ihr befinden wird. Doch auch diese Wirklichkeit wird sich wieder verändern und niemals für immer so bleiben, wie sie sich jetzt gerade für dich anfühlt.
Trennungen aus toxischen Beziehungsdynamiken verlaufen darüber hinaus oft noch mit einem unglaublichen Schmerz. Nämlich dem des Inneren Kindes bzw. der unbewussten Anteile in dir. Das solltest du dir unbedingt bewusst machen und dich weder schämen noch grämen, wenn du mit dem Auflösen deines Trennungsschmerzes nur sehr schleppend voran kommst! Und bedenke: alle Menschen, die ihren Partner verloren haben, sagen nicht umsonst, dass sie einen Teil von sich verloren haben. Dieses Empfinden ist nicht ungewöhnlich und man fühlt sich durch eine Trennung durchaus in der eigenen Existenz und Identität komplett bedroht. Dies macht natürlich auch Angst und einige Ängste sind rational („wie verkraften die Kinder unsere Trennung?“), viele sind jedoch auch irrational. Insbesondere die der grünen Schnüre.
Greife dir also Schnur für Schnur und finde einen neuen Platz für sie! Desto mehr Schnüre wieder einen neuen Platz von dir erhalten -also neu verbunden werden -, desto geringer wird das Angst- und Stresslevel in dir.
Für die roten Schnüre wirst du keinen neuen Platz finden. Sie sollten so belassen, liebevoll verabschiedet und letztlich losgelassen werden. Dies gilt für eine toxische als auch eine nicht-toxische Beziehung. Diese Schnüre werden ihren neuen Platz einzig im Loslassen und in deinen Erinnerungen finden, aber niemals woanders.
Die blauen Schnüre können in einem neuen Netzwerk verbunden werden, aber auch mit dir selbst. Wenn du es dir als neue Gewohnheit aneignest möglichst selbstständig zu werden, dann beugst einer erneuten Trennung Schmerz und Strapazen auf dieser Ebene vor. Das kann vom regeln aller Finanzen, Versicherungen etc. über technisches und handwerkliches Verständnis reichen, das du dir aneignest. Alles, was du auf dieser Ebene zukünftig selber kannst, wird dann niemals wieder eine anderen Menschen benötigen.
Die grünen Schnüre müssen zunächst bewusst gemacht werden. Hier ist also innere Arbeit für dich angesagt. Einige der grünen Schnüre wirst du ebenfalls mit dir verbinden können und andere werden sich auflösen, so dass diese gar nicht mehr existent sein werden, und niemals mehr eine Verbindung im Außen benötigen werden.
Solltest du suizidale Gedanken oder Gefühle haben, so kontaktiere jederzeit +49 (0)800 111 0 111 (gebührenfrei) oder einen Notarzt!
"Wer nach außen schaut, träumt. Wer nach innen schaut, erwacht."
- Carl Gustav Jung
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